Phokas (Adelsgeschlecht)

Nikephoros II. Phokas

Phokas (mittelgriechisch Φωκᾶς, weibliche Form: Phokaina, mittelgriechisch Φώκαινα) ist eine Familie, deren Mitglieder generell als „Phokadai“ bezeichnet werden, die gegen Ende des 9. Jahrhunderts urkundlich auftritt, verfügte über umfangreichen Landbesitz in Kappadokien, war im 10. Jahrhundert die mächtigste Adelsfamilie im Byzantinischen Reich, monopolisierte geradezu die Funktion des Domestikos ton scholon (Oberkommandierender der byzantinischen Truppen) und erreichte mit Nikephoros II. Phokas (* 912; † 969), Kaiser des Byzantinischen Reiches (963–969) den Höhepunkt ihrer Macht.

Mit dessen Ableben trat ein Machtverlust ein, dem sich die Familie durch Aufstände und Ausrufung von Mitgliedern zu Gegenkaisern entgegenstemmte, der jedoch durch Enteignungen während der Herrschaft von Kaiser Basileios II. (976–1025) endgültig war. Die Familie verschwand nach 1025 aus den byzantinischen Chroniken. Ihr Prestige war jedoch so groß, dass spätere Herrscher gerne auf ihre Verwandtschaft mit den Phokadai verwiesen. Träger des Namens Phokas treten ab dem 12. Jahrhundert in Kreta und im 13. Jahrhundert im Kaiserreich Nikaia in führenden Positionen auf.[1] Der genealogische Zusammenhang mit dem Stammhaus ist ungeklärt. Nachkommen in weiblicher Linie existieren jedoch bis heute.

  1. Christian Settipani: Nos Ancêtres de l´Antiquité. Editions Christian, Paris 1991, ISBN 2-86496-050-6, S. 87, Anm. 1.

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